der berühmte japanische teemeister sen no rikyu
beauftragte im 16. jahrhundert den töpfer chojiro
mit der herstellung
von teegeschirr. die qualität von chojiros
töpferware entsprach dem ästhetischen ideal des teeweges,
das in den begriffen "wabi" und "sabi" am treffendsten
ausgedrückt
ist: die schönheit des einfachen,
kargen,
vergänglichen, absichtslosen. chojiros
sohn jokei erhielt als auszeichnung für das
werk seines vaters von kaiser hideyoshi
ein siegel mit dem
schriftzeichen
"raku", was soviel wie zufriedenheit, freude, vergnügen
bedeutet.
bis auf den
heutigen tag wurde dieses siegel weitervererbt und mit ihm
eine spezielle
künstlerische, keramische tradition.
die japanische rakutechnik
besteht im wesentlichen darin, einen vorgeschrüten,
schockresistenten
scherben
unmittelbar nach dem glasieren in den heißen brennofen
zu geben und nach dem ausschmelzen
der glasur die keramik aus dem
heißen
ofen wieder zu entnehmen. dieses verfahren
erzeugt ein lebendiges krakelee, leuchtende farben und ein
schnelles
ergebnis.
vom glasieren einer teeschale bis zu deren verwendung dauert
es
normalerweise weniger als eine stunde.
dieser umstand macht raku keramik zu
einem aufregenden erlebnis, da der brennvorgang,
das hantieren mit der rotglühenden ware, die intensive nähe
des feuers, das schmelzenm
der glasuren
einen unmittelbaren eindruck von der verwandlung der erde
durch hitze liefert. |
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